05. April 2019 18.00 Uhr / Kino Scala / Dokumentarfilm “End of Landschaft” von Jörg Rehmann
Das Kino Scala zeigt am 05. April 2019 um 18.00 Uhr noch ein letztes Mal den Dokumentarfilm “End of Landschaft” von Jörg Rehmann. Eintritt 8,50 Euro. Der Film zeigt die Auswirkungen der Energiewende einmal quer durch Deutschland und wirft ein kritisches Licht auf den deutschen Energie-Alleingang. Die Auseinandersetzungen um die Rodung des Hambacher Forstes haben es noch einmal gezeigt: die Maßstäbe der energiepolitischen Diskussionen sind schräg. Einerseits werden deutsche Naturlandschaften in nie dagewesenen Ausmaßen für Energietechnik gerodet. Große und unzerschnittene Waldregionen wie Odenwald bzw. Reinhardswald werden binnen kurzer Zeit mit Windrädern über die Köpfe des Naturschutzes und der Landbevölkerung hinweg zerstört. Und andererseits hat sich eine politisch zunehmend extrem agierende Klientel zum Anwalt für Wälder gemacht, die dem Braunkohletagebau weichen sollen. Der Zwiespalt deutscher Energiepolitik kann nicht widersprüchlicher sichtbar sein. Längst hat diese Entwicklung politische Folgen, die weit über einen Stadt-Land-Konflikt hinausgehen. “End of Landschaft” schlägt sich nicht auf die Seite von Populisten, hinterfragt keine Klimatheorien und repetiert keine politischen Positionen. Im Stil eines kritischen Roadmovies geht “End of Landschaft” mit der dokumentarischen Kamera analytisch genau dorthin, wo sich eine Politik auswirkt, die vorwiegend in den Städten gewählt wird. Ausgehend vom Odenwald besucht der langjährig als Journalist erfahrene Autor und Filmemacher Jörg Rehmann Menschen, die mit der Zwangs-Umgestaltung ihrer Lebensumgebung konfrontiert wurden. Rehmanns Blick fokussiert sich dabei auch auf die “Handschrift der Energiewende”, also die Art des Vorgehens jener, die im Zeichen der vorgeblichen Weltrettung und des Klimaschutzes ein Milliardengeschäft vorantreiben. Aber dieser Film zeigt auch die ganz andere Welt: Landschaft als Weite, das “Nichts” der Offenheit unverbauter Landschaft als Quelle von Besinnung, Ausgleich, Gesundheit und Erholung. Die oftmals geheimnisvollen Bilder zeichnen Landschaft und vor allem Wald als Geheimnis zu entdeckendes Areal. So ist “End of Landschaft” letztlich auch ein Plädoyer für den Erhalt von Lebensräumen, insofern sehr wohl für einen wirksamen Klimaschutz. Und es ist ein Plädoyer für eine Politik, die sich nicht von ideologischen Zielen und Hyperkonsum, sondern von Ressourcenschonung und kritischer Selbstreflektion leiten lässt. Mit der Naturschutz-Expertin Martina Limprecht läuft eine junge, sensible und zugleich starke Protagonistin durch den Film, die der Fülle oftmals knallharter Fakten einen sensiblen Kontrapunkt gegenüberstellt. Letztlich liefert sie das Wort, das alles miteinander verbindet: Respekt – nicht nur vor der Schöpfung und deren weltweiter Bedrohung durch den Menschen, sondern auch Respekt beim Umgang der Energiewende mit heimischen Lebensräumen und ihren tierischen und menschlichen Bewohnern.
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