BI Borkheide/Borkwalde

Gründung und Inhalte der BI Borkheide-Borkwalde „Im Gegenwind“

Anlass für die Gründung einer Bürgerinitiative war ein Bauantrag der Firma Juwi zur Errichtung eines Windparks mit fünfzehn ca. 200m hohen WKA im Wald „Reesdorfer Heide“ (WEG 25), westlich von der Stadt Beelitz/ Beelitz Heilstätten. Dieser Wald wird u.a. umgeben von den Waldgemeinden Borkheide, Borkwalde, Fichtenwalde, Beelitz-Heilstätten und der Autobahn A9.

Im August 2013 kamen über 100 besorgte Borkheider und Borkwalder Bürger im Naturbad Borkheide zusammen, um sich gegen den geplanten Bau von Windkraftanlagen im Wald zu positionieren. In einer zuvor ausgelegten Unterschriftenliste hatten sich weitere ca. 100 Bürger dagegen entschieden.

Am 20.09.2013 wurde die Bürgerinitiative (BI) Borkheide-Borkwalde „Im Gegenwind“ von über 40 Bürgern gegründet. Weitere 20 hatten ihre Mitarbeit in der BI zugesagt. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten auch mehrere Gemeindevertreter sowie die Bürgermeister aus beiden Waldgemeinden. Auch der für die Region zuständige Landtagsabgeordnete der CDU, Ludwig Burkhardt, war anwesend.

Das Gebiet der Zauche ist eingerahmt von den zwei vielbefahrenen dreispurigen Autobahnen A2 und A9, der Bahnstrecke Berlin-Dessau und dem Truppenübungsplatz der NATO bei Lehnin. Dies alles zusammen ist nach Auffassung der Bürger schon jetzt  eine außerordentliche Belastung für die hier wohnenden Menschen geworden. Zu Recht wird demnächst auch noch mehr Flugverkehr durch den BER und ein zunehmender Lärm von der Autobahn, durch den Kahlschlag für die WKA und die Rotorblätter der WKA, befürchtet.

Die Tätigkeit der BI ist insbesondere darauf gerichtet, die Genehmigung und den Bau von WKA im Wald (weitere Bauanträge für WKA sind gestellt bzw. sind noch zu erwarten) auf der Zauche wegen der akuten Waldbrandgefahr (höchste Stufe A1 gleichrangig wie Griechenland und Portugal!) besonders im meist trockenen auf sandigem Boden stehenden Kiefernwald (die Kiefer brennt nicht, sie explodiert!) und die Gefährdung von Menschen (mehr als 6000!) und Tieren u.a. (Fledermäuse, Rotmilan, Wölfe), die massenhafte Vernichtung von Bäumen (ca. 180.000 m²) und die großflächige Versiegelung von Waldboden (ca. 400 m² pro Fundament) zu verhindern!

Vorrangig soll darauf Einfluss genommen werden, dass keine Vernichtung unserer Natur und Umwelt zugelassen wird, da es sich bei dem uns umgebenden Wald um ein ausgedehntes gesundes Waldgebiet handelt, das nicht nur von den Anwohnern, sondern auch durch Potsdamer, Berliner und Erholungsuchende aus dem Raum Halle/ Leipzig als Erholungswald stark frequentiert wird.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Information zu Gesundheitsthemen wie u.a. gesundheitliche Folgen von dauerhaftem Lärm. Es sollen auch gesundheitliche Gefährdungspotentiale wie Infraschall und Verschattung für Menschen und Tiere weiter untersucht und beurteilt werden.

Die BI-Borkheide-Borkwalde arbeitet mit allen Gleichgesinnten der Umgebung, wie der BI-Fichtenwalde (der gemeinsame Wald verbindet uns!), der BI-Kloster-Lehnin und der BI Bliesendorf im Verein „Waldkleeblatt- natürlich Zauche e.V. und mit dem Landes Verband der Volksinitiative „Rettet Brandenburg“ sowie dem Bundesverband „Vernunftkraft“ eng zum Schutz der Menschen zusammen, um die Erhaltung des Waldes und seiner Flora und Fauna auf der Zauche nachdrücklich bei Landes- und Bundesregierung einzufordern und das Gespräch mit Experten und Politikern zu suchen.

Im Vorfeld der Landtagswahl 2014 fanden zwei Podiumsdiskussionen mit Politikern aller Parteien aus dem Land- und Kreistag zusätzlich zu den regelmäßig durchgeführten Informationsveranstaltungen mit Politikern und Experten statt. Die BI informiert regelmäßig mittels Internet, Zeitungsartikel, Informationsständen und öffentlichen Informationsveranstaltungen rund um die Themen Natur-,Umwelt-und Klimaschutz im Zusammenhang mit dem EEG, insbesondere zu Windparks und zum aktuellen Stand der WKA in der „Reesdorfer Heide“. Die BI hat im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit einen Flyer, ein Logo, Banner und Aufkleber entworfen. Radwanderungen (auf dem R1) und Waldwanderungen sind angedacht, um bei den Einwohnern und Besuchern ein wachsendes Natur- und Umwelt-bewusstsein zu erzeugen. Ziel ist, in Zusammenarbeit mit den Gemeindevertretungen und zertifizierten Wanderleitern, das Ausschildern von alten und neuen Wanderwegen.

Wir vertreten die Auffassung, dass es dringend an der Zeit ist, die Rufe der BI’s zu hören und hinsichtlich der Forderungen endlich den Bau der WKA wenigstens im Wald, erst recht in einem Naturpark, einzustellen. Dass es möglich ist, zeigen die Beispiele aus Bayern und Sachsen, die ein Verbot für den Bau von WKA im Wald erlassen haben!! Selbst der ehemalige Ministerpräsident, Matthias Platzeck, hat die Umsetzung des EEG hinsichtlich des schnellen Ausbaus von Öko-Energie vor Unternehmen in Berlin in Frage gestellt (vgl. BZ am 22.08.2013).

Die Energie-Politik einseitig auf alternative Energien vornehmlich auf Windenergie auszurichten, ist nicht nur für uns Bürger in den Waldgemeinden bedrohlich. Inzwischen kommen für uns die WKA von allen Seiten und sie kommen immer näher! Die ersten WKA stehen schon in der Gemeinde Schäpe, weitere WKA außerhalb des Beelitzer Waldes sind in Planung bzw. in Bauvorbereitung. Der Abstand von 1000m von der WKA zur nächsten Wohnbebauung ist nicht wirklich groß. In Großbritannien und Amerika liegen die Abstände bei 6000 m und 8000 m! Beobachtungen bei Tieren und Berichte von Betroffenen, die sich in der Nähe von WKA befinden oder in ihrer Nähe leben, und eine neue bahnbrechende australische Studie zum Infraschall müssen weiter wissenschaftlich untersucht und ausgewertet werden, bevor Baugenehmigungen für WKA erteilt werden!

Unsere BI pflegt seit Juni 2014 Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in Potsdam und der Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel, welche das Thema Akzeptanz hinsichtlich WKA in der Bevölkerung untersuchen.

Die BI berichtet regelmäßig den Gemeindevertretungen über ihre Arbeit. Die Arbeit der BI wird von den Gemeindevertretungen und der Mehrzahl der Einwohner unterstützt.

Seit der Gründung am 01.07.2014 ist die Bürgerinitiative Borkheide-Borkwalde „Im Gegenwind“ Mitglied im Verein Waldkleeblatt – Natürlich Zauche e.V.

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