Landesumweltamt ordnet den sofortigen Vollzug der Errichtung von 12 Windkraftanlagen in Beelitz/Reesdorfer Heide an

Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat ziemlich überraschend mit Bescheid vom 24.09.2018 den sofortigen Vollzug der Errichtung von 12 Windkraftanlagen in der Reesdorfer Heide (Spargelstadt Beelitz / südlich der Eisenbahnlinie nach Dessau) angeordnet. Das entsprechende Genehmigungsverfahren läuft schon seit über vier Jahren. Erstaunlich ist diese Entscheidung aus drei Gründen: 1. Vor dem Hintergrund der aktuellen Windkraft-Diskussion in Brandenburg: Die Landesregierung plant ein zweijähriges Moratorium gegen die Errichtung von Windkraftanlagen – der Landtag hat sich bereits mit einer entsprechenden Gesetzesinitiative befasst. Das LfU schafft also vorher noch ohne Not Tatsachen. / 2. Die Widersprüche der Stadt Beelitz, der RECURA-Unternehmensgruppe, der Umweltvereinigung Waldkleeblatt und von Privatpersonen wurden vor der Entscheidung nicht beachtet/beantwortet. / 3. Vor dem Hintergrund der diesjährigen Waldbrände insbesondere im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist die Stellungnahme/Zustimmung der zuständigen Brandschutzbehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark mehr als unverantwortlich. Sie gipfelt u.a. in folgenden Aussagen: „Für den Wasserversorger stellt die plötzliche Entnahme größerer Mengen normalerweise kein Problem dar …“ (Seite 133 des o.g. Bescheides) – der Kreisbrandmeister müsste es eigentlich aus bitterer Erfahrung – z.B. des Waldbrandes bei Fichtenwalde vor wenigen Wochen – besser wissen! … Die Schaffung einer weiteren zusätzlichen Löschwasserentnahmestelle im Vorhabengebiet ist entgegen der im Leitfaden 2014 unter Punkt 3.2 zum Brandschutz grundlegenden Forderung von mindestens zwei Löschwasserentnahmestellen nach Auffassung der Brandschutzdienststelle vorliegend jedoch nicht zur Sicherung einer ausreichenden Löschwasserversorgung im Vorhabengebiet erforderlich.“ (Seite 129 f. des o.g. Bescheides) – man ist noch nicht einmal bereit, die Empfehlungen der Landesregierung zum Schutz ihrer Bürger einzuhalten! Nähere Informationen dazu auch hier. Die MAZ berichtete zeitnah ausführlich – lesen Sie hier weiter.

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