Spannende “Postreiterei” mit Benefiz in Bliesendorf

Am 15.02.2019 folgten viele Bliesendorfer, Glindower und Gäste der Einladung des Waldkleeblatt Vereins zum Vortrag von Wolfgang Heitsch zur “Postreiterei und Postgeschichte”.In Verbindung mit der kulturhistorischen mittelalterlichen Besiedlung von Lütkendorf, Colpin und mit der noch bestehenden Waldsiedlung Resau besteht in Bliesendorf ein großes Interesse an Geschichte. Historisch spannend ist auch, dass der Pilgerweg der Ziesterzienser Mönche von Kloster Lehnin durch Bliesendorf über Petzow bis nach Berlin – Zehlendorf auf dem gleichen Weg verläuft wie die Postreiterstrecke für diesen Abschnitt … Ein großes Dankeschön geht auch an alle Spender, durch die wir einen Betrag von 400 Euro für die Klage zum Erhalt unseres gemeinsamen großen Waldgebietes zur Verfügung stellen können.    
Im voll besetzten Gemeindehaus war es mucksmäuschenstill als Wolfgang Heitsch mit seinem Vortrag begann, den er liebevoll nochmal bezogen auf Bliesendorf überarbeitet hatte. Passend zum Vortrag zeigte er historische Dokumente. Vor 350 Jahren verlief die Postreiterstrecke von Memel ( Litauen) durch Bliesendorf bis nach Kleve ( Nordrhein Westfalen). Am 14.03.1686 wurde per Decret von Friedrich-Wilhelm II eine Verfielfältigung der Poststationen angeordnet. Dadurch erhielt Bliesendorf vor 333 Jahren eine eigene Postreiterstation mit Pferdewechsel . Der Standort der Station konnte leider bisher nicht eindeutig ermittelt werden. Man geht vom ehemaligen Gasthaus Mahlow im alten Ortszentrum aus, da dort im hinteren Bereich sich Pferdestallungen befunden haben. Infrage kommt auch die ehemalige Waldschänke an der Buswendestelle. Die Abstände zwischen den Postreiterstationen betrugen 3 Meilen ( ca. 22 km ) mit einer Reitzeit von ca. 2 Stunden. Es war eine preußische Staffettenpost, wo nicht nur das Pferd, sondern auch der Reiter in den Stationen wechselte. Aufgrund der schweren Briefsäcke ( sogenannte “Felleisen”) wurden schwere Warmblutpferde eingesetzt. Die Postreiterei begann nach dem 30 jährigen Krieg in der Zeit der Verhandlungen des westfälischen Friedens. Es wurden Depechen der Unterhändler und Landesfürsten wechselseitig mit den Postreitern für die Friedensverhandlungen in den letzten 5 Jahren des 30 jährigen Krieges transportiert. 200 Jahre lang gab es die Postreiterei in Bliesendorf, bis zu der Zeit, wo in Werder um 1843 die Post errichtet worden ist. Nach dem Vortrag wurden die Bücher des Autors restlos aus den Händen gerissen und alle freuten sich über die persönliche Signatur. Als kleines Dankeschön überreichte die stellv. Vorsitzende des Waldkleeblatt Vereins Frau Kroll das Heimatbuch 90 Jahre Elisabethhöhe und selbstgemachte Bliesendorfer Leckereien an Herrn Heitsch. Für das leibliche Wohl sorgte an diesem spannenden Abend die BI-Bliesendorf, die um eine Spende für die Klage gegen die Errichtung von 12 Windkraftanlagen im Wald zwischen Fichtenwalde, Borkheide und Borkwalde bat. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Heitsch für diesen sehr interessanten auf unsere Heimat zugeschnittenen Vortrag und für seine Zustimmung zum Benefizabend. Ein großes Dankeschön geht auch an alle Spender, durch die wir einen Betrag von 400 Euro für die Klage zum Erhalt unseres gemeinsamen großen Waldgebietes zur Verfügung stellen können.

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