Umfassend zur Energiewende / 162 Seiten, die man zumindest überfliegen sollte

Mit ihrem aktualisierten Material (Juli 2015) „ Energiepolitisches Manifest 2 – „Argumente für die Beendigung der Energiewende“ unterziehen die Autoren um Dr. Günter Keil die Energiewende einer umfassenden Kritik. Eine Vielzahl von Fakten, Argumenten und Meinungen wurden zusammengetragen. Unbedingt lesenswert. Zumindest aber „überfliegen“! Es lohnt sich! Waldkleeblatt empfiehlt hier zu stöbern oder zunächst die folgenden Leseproben:

Leseprobe / Seite 5:

Dem Journalisten Daniel Wetzel war es vorbehalten, die Merkmale der Energiewende in zwei Sätzen zusammen zu fassen: „Das Ökostrom-Eldorado Deutschland beruhte bislang auf fast völliger Zügellosigkeit. Unbegrenzter, regional völlig ungesteuerter Kapazitätsausbau, Einspeisevorrang, Abnahmepflicht selbst bei fehlender Nachfrage, gesetzliche Rendite-Garantie über 20 Jahre für jede noch so ineffiziente Ökostrom-Technologie, Sozialisierung der Risiken, Privatisierung der Gewinne: Das sind die Besitzstände, um die es geht.“

Leseprobe / Seite 33:

Während des Jahres 2014 scheint es in den Chefetagen von IG-BCE, ver.di und IG Metall endlich aufgefallen zu sein, dass die Pläne der Regierung auch auf die Zerstörung des gesamten Stromerzeugungssektors, der mit fossilen Brennstoffen (Kohle und Erdgas) arbeitet, ausgerichtet sind und dass die bereits angerichteten Schäden eine Vielzahl von weiteren Arbeitsplätzen bedrohen. Kohle und Gaskraftwerke wurden vom EEG in die Unrentabilität getrieben; die Stilllegungsanträge bei der BNetzA häuften sich.

Leseprobe / Seite 110:

Die notwendige Pumpspeicherkraftwerks-Kapazität

Die Aufgabe der Speicher wäre es, nicht nur die kurzzeitigen Schwankungen der instabilen Stromquellen Wind und Sonne zu glätten, sondern insbesondere im Winter längere Hochdruck-Wetterlagen mit Hochnebel und daher ohne Wind und mit stark verringerter Sonneneinstrahlung für mindestens 12 Tage zu überbrücken.

Hier bieten sich allein Pumpspeicher-Kraftwerke mit einem Wirkungsgrad von 75% an (8). Die z.Z. vorhandene Speicher-Kapazität aller 35 Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland beträgt 40 GWh (Gigawatt-Stunden), womit Deutschland theoretisch 40 min lang mit Strom versorgt werden könnte (9), wenn die abgegebene Leistung sehr viel größer wäre. Aber mit der begrenzten Leistung der Speicher von ca. 7000 MW (s. Abb.29) könnten sie etwa ein Zehntel des Gesamt-Leistungsbedarfs im Winter von ca. 70.000 MW für 6 Stunden liefern – vorausgesetzt, die Speicherseen wären zu Beginn dieser Zeit überhaupt gefüllt.

Um für 12 Tage die erforderliche Strommenge von 17.280 GWh über diese Speicherkraftwerke sicherzustellen, müssten 2038 Pumpspeicher-Kraftwerke von der Größe Goldisthal neu errichtet werden. Goldisthal in Thüringen ist das größte Pumpspeicher-Kraftwerk Deutschlands und kann maximal 8,480 GWh speichern (Berechnung siehe Nr.1 der Anlage).

Selbst wenn es tatsächlich einen signifikanten Zubau von Pumpspeicherkraftwerken geben würde – was definitiv nicht der Fall ist (s.u.) – würde die Fähigkeit dieser Anlagen zur „Abpufferung“ (Glättung der Schwankungen) nach Feststellung von Prof. Günther Brauner, Vorstand des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschsft der TU Wien, wegen des viel schnelleren Zubaus an Erneuerbaren weiter absinken. In seinem Vortrag zur Jahrestagung des VDE im Nov. 2011 erläuterte er die Folgen: Deshalb werde der Anteil an regenerativem Strom, dessen Ausfall diese Anlagen noch abpuffern könnten, von derzeit 14,1 % auf mittelfristig nur noch 7,1 % sinken. Nur Kohle- und Gaskraftwerke könnten derart steile Änderungsgradienten auffangen. (Anm.: Und diese werden jetzt wegen des EEG reihenweise stillgelegt.)

Auch Prof. Sinn ging in seinem Vortrag auf das Problem der fehlenden Speicherkraftwerke ein (38). Um den Flatterstrom aus Wind und Sonne bedarfsgerecht aus eigener Kraft anbieten zu können, kann er am effektivsten mit Hilfe von Pumpspeicher-Kraftwerken „geglättet“ werden

Hier geht es zum Originaltext.

Visits: 0