Umfrage: 79 Prozent grundsätzlich gegen Windräder im Wald

Und nicht nur gegen Windräder im Wald vor der eigenen Haustür. Das ergab jetzt eine bundesweit durchgeführte Umfrage von Emnid, über die kürzlich die Zeitung Die Welt unter der Überschrift Windkraft-Branche will jetzt die Wälder verspargeln berichtete. Ausgangslage ist der beliebte Vorwurf der Windkraftlobby:

Insbesondere anspruchsvolle Vorhaben für Windparks, zuletzt auch in Wäldern, scheitern immer häufiger am Einspruch der Menschen aus den benachbarten Ortschaften. Tourismus-Hochburgen fürchten um ihr Geschäft, Anwohner um ihren naturbelassenen Horizont. Immer wieder provozierten sie damit den Vorwurf von Politikern, von Windkraftbetreibern, von Klimaschützern: Grundsätzlich seien die Menschen von der Notwendigkeit des Ausbaus überzeugt, auch auf Kosten der Landschaft. Nur wenn es um ihren Sprengel ginge, zeigten sie sich bockig.

Aber denkste:

Was den weiteren Ausbau der Windkraft zumindest in den Wäldern angeht, gibt sich eine große Mehrheit der Deutschen ablehnend, und zwar grundsätzlich, nicht nur als betroffener Anwohner.

79 Prozent der Befragten stimmten der Forderung zu, dass “für den Ausbau der Windenergie generell keine Waldgebiete verschwinden oder zerschnitten werden sollten”.

Auch sonst ist der Artikel sehr lesenswert. Man erfährt z.B., dass es gegenwärtig etwa 25.000 Windkraftanlagen in Deutschland gibt. Eine auf etwa 15 Quadratkilometer- im Durchschnitt!

Aber es reicht noch immer nicht. Es lockt einfach zu viel Profit. Also sollen jetzt nicht nur Nutzwälder ran, sondern auch Naturschutzgebiete nicht länger verschont bleiben. Und Weltkulturerbe? Es gibt wichtigeres… Lesen Sie einfach selbst nach.

Doch die Frage darf wohl gestellt werden: Wie kommt es, dass immer wieder eine Politik gemacht wird, die von der Mehrheit der Bürger abgelehnt wird? Neben Windrädern betrifft es ja z.B. auch Auslandseinsätze der Bundeswehr, Hartz IV, … Komischerweise passiert das in der einen oder anderen Weise bisher mit jeder Partei. Demokratie hatte ich mal anders verstanden.

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