Windenergie-Nutzung – 2006 bis 2014 / Berichtsjahr 2014

Wir möchten Ihnen den nachstehenden Bericht von Herrn Dipl.-Ing. Eberhard Wagner vom 02.03.2015 zur “Windenergie-Nutzung –  2006  bis  2014 / Berichtsjahr 2014” zur Kenntnis geben:

Daten:     Wind Dia bis 2014

Anlagen-Leistung, Strom-Erzeugung: Ende 2014 betrug die installierte Leistung aller Windkraft-Anlagen in Deutschland etwa 39.600 MW. Die Stromerzeugung betrug 2014 etwa 51.400 GWh. Das ergibt 1.298 Volllaststunden (h/a).Maximal-Leistung: Die Höchst-Leistung (maximale Leistung) wurde im Dezember mit 33.998 MW erreicht. Das sind 86 % der installierten Leistung.

Volllaststunden: Der Mittelwert der Jahre 2006 bis 2014 beträgt 1.517 h/a.  2014 war demnach ein unterdurchschnittliches Windjahr. Zu beachten ist, dass im Dezember 2014 ein erheblicher Anlagen-Zubau erfolgte. Dies führt rechnerisch zu einem geringerem Wert der Volllaststunden/Ausnutzung, – weil die Berechnung üblich immer auf den Leistungswert zum Jahresende erfolgt. Auf die grundsätzliche Beurteilung des Windjahres 2014 hat das keine große Auswirkung.

Minimal-Leistung: Extreme minimale Leistungen ergaben sich am 13.3.14 mit 35 MW und am 17.7.14 mit 24 MW. Im windstarken Monat Dezember 2014 lag der minimale Leistungswert bei 654 MW. Die monatlichen Minimalwerte verharren auf einem sehr niedrigem Niveau, wie im Diagramm ersichtlich (braune untere Linie). Der Durchschnitt zwischen 2006 und 2014 beträgt nur 223 MW. Der bisher jemals im Berichtszeitraum aufgetretene Höchstwert der Minimal-Leistung betrug 972 MW, Januar 2007.

Die minimalen Leistungen sind gleichbedeutend mit der “Gesicherten Leistung”. Dieser Wert ist Maß für den möglichen Ersatz von konventioneller Kraftwerks-Leistung. Als Prozentwert (bezogen auf die installierte Windanlagen-Leistung) ergibt sich weniger als 0,1 %.

Trends der Leistungen: Im Diagramm sind die Trendlinien für die “Installierten  Leistungen” und die “Maximalen monatlichen Viertelstunden-Leistungen” eingezeichnet. Es zeigt sich eine auffallende Spreizung beider Trendlinien. Eigentlich müsste man von einer Parallelität beider Linien ausgehen.

Ursachen können sein:

– Der Anlagen-Zubau erstreckt sich immer mehr in Schwach-Wind-   Gebiete.

– Die Windergiebigkeiten (Natur) sind grundsätzlich fallend.

– Die technische Anlagen-Verfügbarkeit ist abnehmend, wegen Alterung der Anlagen.

– Die Anlagen müssen wegen insgesamt nicht benötigter Leistung   zunehmend mit geringerer Leistung betrieben werden (Absteuerung/Abregelung durch Vorgaben der Netzbetreiber). Das EEG sieht für diese Situationen eine Weiterzahlung für den Nicht-Produzierten Strom bzw. den Nicht-benötigten Strom vor!

Offshore-Windanlagen: Die Offshore-Anlagen (seit August 2009 mit steigender Anlagenzahl in Betrieb) zeigen noch keinen wirksamen Einfluss auf die Minimalwerte. Die installierte Leistung in Nord- und Ostsee betrug Ende 2014 etwa 1.650 MW.

Daraus ist abzuleiten, dass die Windgeschwindigkeiten, sowohl “offshore” als auch “onshore” nicht grundsätzlich und dauerhaft voneinander abweichen. Die Wind-Verteilung erfolgt großflächig über ganz Deutschland.  Offshore-Wind kann demnach nicht generell windschwache Situationen auf dem Festland kompensieren.

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